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Coronavorsorge durch Nahrungsergänzung?

Coronavorsorge durch Nahrungsergänzung?

Können Nahrungsergänzungsmittel das Immunsystem stärken und so vor viralen Infektionen, wie z. B. Corona schützen? Dies legen Schweizer Wissenschaftler nahe, aber trifft ihre Studie auch für Deutschland zu? Ein Runder Tisch soll das klären. Dazu hat das Bürgernetzwerk Prof. Manfred Eggersdorfer und Dr. Jacob zum Bürgergespräch eingeladen. Als Result dieses aufschlussreichen Gespräches setzt sich das Bürgernetzwerk dafür ein, dass das Thema Vitaminversorgung mehr Aufmerksamkeit bekommt und hat eine entsprechende Petition gestartet.

Bürgernetzwerk will Vitaminversorgung auf die politische Agenda setzen – Anhörung von Experten beendet – Vorbild anderer europäischer Staaten nutzen – Petition an Bundesregierung und Bundestag mit Unterschriftensammlung

Mit einer Petition an Bundesregierung und Bundestagsabgeordnete sowie mit einer Unterschriftensammlung will das Bürgernetzwerk die Versorgung der Bevölkerung mit Vitaminen und Spurenelementen als Beitrag zur Stärkung des Immunsystems auch als eine Maßnahme im Umgang mit der Corona Pandemie auf die Agenda der COVID-19-Debatten in Deutschland setzen. Wissenschaftliche Studien belegen insbesondere erhebliche Effekte einer ausreichenden Vitamin-D-Versorgung, auch im Zusammenhang mit Corona-Erkrankungen. Während andere europäische Staaten entsprechend klare Empfehlungen aussprechen und teilweise auch Vitamin D kostenfrei an Risikogruppen verteilen, findet diese Debatte und Information in Deutschland viel zu wenig statt.

Experten:innen fassen Wissensstand zusammen: Vitamin D zeigt erhebliche Wirkungen

Prof. Manfred Eggersdorfer vom Bürgernetzwerk Frankenthal beschäftigt sich schon lange mit dem Thema Prävention im Gesundheitswesen und koordiniert die Aktivitäten verschiedener Netzwerke zu dem Thema. Nach Auswertung der vorhandenen wissenschaftlichen Studien führte das Bürgernetzwerk bis Mitte April abschließende Gespräche mit Experten sowie ein Bürgergespräch zu diesem Thema durch. Eggersdorfer fasst zusammen: „Wissenschaftliche Ergebnisse zeigen unumstritten Effekte – und zwar zumeist signifikante und erhebliche  Wirkungen“. Aufgeführt wurden Ergebnisse aus Studien, die zum Beispiel zeigen:

  • Durch ausreichende Versorgung mit Vitamin D wird das Risiko für akute Atemwegserkrankungen um bis zu 70 Prozent gesenkt.
  • Bei COVID-19 Kranken reduziert die Gabe von Vitamin D das Risiko für Behandlung auf einer Intensivstation um 82%, und das Risiko zu sterben um 64%.
  • Vitamin-D-Mangel erhöht das Krankheitsgeschehen (6-fach erhöhte Wahrscheinlichkeit für einen schweren Krankheitsverlauf) und die Sterblichkeit bei COVID-19-Erkrankungen (14-fach erhöhte Sterblichkeit).
  • Vitamin-D-Mangel erhöht das Risiko für Krankenhausaufenthalt und das Sterblichkeitsrisiko bei COVID-19 um über 80 %.
  • Auch das DKFZ unterstützt mit seiner Forschung diese Ergebnisse und berechnet, dass die regelmäßige Gabe von Vitamin D an über 50-jährige in Deutschland 13% der Krebstodesfälle jährlich (= 30.000 Leben) verhindern.

Allerdings verfügen nur etwa 12 % der Deutschen über einen guten Vitamin-D-Spiegel (über 75 nmol/l bzw. 30 ng/ml).

Für den renommierten Vitaminforscher Dr. Ludwig Manfred Jacob ist daher die Botschaft klar: „Vitamin D ist absolut lebenswichtig, aber eine Unterversorgung die Regel. Es wirkt günstig bei vielen Krankheitsbildern, senkt die Krebssterblichkeit und die Gesamtsterblichkeit. Wir sollten alles tun, um eine ausreichende Versorgung der Bevölkerung, der Gesunden und der Kranken sicherzustellen.“

Präsentationen von Professor Eggersdorfer und Dr. Jacob finden sie nachfolgend.

Professor Eggersdorfer: Optimaler Nährstoff Status für ein starkes Immunsystem

Dr. Jacob – Kann Vitamin D vor Covid-19, Krebs und anderen Erkrankungen schützen?

Petition und Unterschriftensammlung für deutsches Aktionsprogramm nach Vorbild anderer Staaten

Das Bürgernetzwerk wird daher eine entsprechende Petition an die Bundesregierung, die Bundestagsabgeordneten und die Deutsche Gesellschaft für Ernährung richten, sowie in den entsprechenden Plattformen Bürger:innen mit einer Unterschriftensammlung Gelegenheit geben, das Anliegen zu unterstützen. Ziel der Petition ist es, die Information der deutschen Bevölkerung über die Bedeutung von Vitamin D und anderen Mikronährstoffen sicherzustellen und konkrete Maßnahmen zu entwickeln, um die Unterversorgung in Deutschland zu beheben.

Wenn Sie dieses Anliegen unterstützen möchten, geht es hier zur Unterschriftensammlung

 

Was kann man selbst tun?

Dabei kann die Politik nicht nur beim Vitamin D, sondern auch generell zur ausreichenden Versorgung mit Mikronähstoffen auf eindeutige wissenschaftliche Ergebnisse setzen: Auf Basis der Nationalen Verzehrstudie Deutschland haben Wissenschaftlergremien klare Empfehlungen für die Bevölkerung in Deutschland abgegeben. Sie schlagen für eine optimale Versorgung zur Stärkung des Immunsystems folgende tägliche Einnahmen vor:

  • 200 mg Vitamin C
  • 2000 – 4000 I.E. Vitamin D
  • 8 – 11 mg Zink
  • 50 – 100 µg Selen
  • 250 mg Omega-3-Fettsäuren
  • Vitamin K und B-Vitamine nach individueller Situation

Diese Werte können – bis auf Vitamin D – durch eine vielseitige Ernährung erreicht werden; allerdings folgt die Mehrheit der Bevölkerung der Empfehlung zu einer ausgewogenen Ernährung überwiegend nicht. Auch bei der Umsetzung von diesen wissenschaftlichen Erkenntnissen hinkt Deutschland anderen Ländern hinterher. Andere Länder haben diese oder ähnliche Empfehlungen  bereits verabschiedet und arbeiten an deren Umsetzung. Deshalb will das Bürgernetzwerk erreichen, dass auch in Deutschland diese Fakten systematisch in das Gesundheitswesen kommuniziert und Maßnahmen für die Versorgung der Bevölkerung ergriffen werden.

Allerdings können Bürger:innen auch heute bereits in eigener Sache tätig werden. Darauf wies Apotheker Thomas Becker aus Bensheim hin: „Ihr Hausarzt kann im Rahmen einer Blutuntersuchung auch den genauen Stand Ihrer persönlichen Vitamin-Versorgung ermitteln. Teilweise kann man auch Vitamintests in der Apotheke kaufen.“ Leider muss man bis heute die Kosten dafür oft selbst tragen – auch das sollte sich nach Vorstellungen des Bürgernetzwerks ändern.

Hier geht es zur Pressemitteilung