Ankündigung und Pressegespräch „HeimatLeben 4.0 Bergstraße-Odenwald“
Leben, Wohnen und Arbeiten im ländlichen Raum ist ein Zukunftsthema, das über die strukturelle Entwicklung des Landes entscheidet. Ausgehend von dem Ansatz, Konzepte gemeinsam mit den betroffenen Bürger*Innen zu gestalten, wurde das Open Government Labor „HeimatLeben 4.0“ ins Leben gerufen. Das Projekt wird vom Bundeministerium des Innern als eines von 13 „Laboren“ gefördert und geplant ist in den nächsten drei Jahren unterschiedliche Pilotprojekte in der Region Bergstraße-Odenwald zu starten.
Regionale Open Government Labore
- Bundesweit werden in den kommenden drei Jahren 13 Laborprojekte erproben, wie das Leitbild einer kommunalen Öffnung für die Zivilgesellschaft in Gemeinden, Städten, Kreisen und Regionen umgesetzt werden kann.
- Hinter jedem „Regionalen Open Government Labor“ stehen Teams aus vielfältigen kommunalen und zivilgesellschaftlichen Organisationen. Sie repräsentieren eine enorme gesellschaftliche Breite.
- In Hessen gibt es mit dem Labor Bergstraße/Odenwald und dem Labor Landkreis Marburg-Biedenkopf zwei Laborprojekte.
- Die insgesamt 13 Labore verteilen sich auf acht Bundesländer. Einbezogen sind insgesamt 42 Kommunen und kommunale Einrichtungen, 59 zivilgesellschaftliche Organisationen, sechs Hochschulen und eine Universität.
- Zudem werden die Labore breit in das gesellschaftliche Umfeld der Region ausstrahlen und weitere Akteure, Institutionen, Initiativen und Netzwerke in ihre Arbeit einbeziehen.
Den Menschen auf dem Land eine Stimme geben
Der Corona-bedingte Lockdown hat verdeutlicht, welche Vorteile das Leben auf dem Land haben kann. Voraussetzung ist eine optimale Anbindung des ländlichen Raums mit Verkehrsverbindungen, digitaler Infrastruktur, aber auch Bildungseinrichtungen und medizinischer Versorgung. „Die Initiative zu unserem Projekt ist lange vor Corona bereits im vergangenen Jahr aus dem Bürgernetzwerk Bergstraße heraus entstanden. Die Idee ist es, gemeinsam mit einer aktiven Zivilgesellschaft und Entscheidungsträgern auf kommunaler Ebene Lösungen für einen attraktiven ländlichen Raum zu entwickeln“, so Initiator Dr. Hans-Peter Meister bei der Vorstellung des Projekts.
Das „Labor“ Bergstraße-Odenwald trägt den Titel HeimatLeben 4.0 und bearbeitet die Themen „Wohnen, Arbeiten und Coworking“, „Gesundheitsvorsorge“, „Erholung, Freizeit und Tourismus“ sowie „Regionale Produkte und Lieferketten“. „Ziel des Vorhabens ist es, mit vielen Akteuren und Bürger*Innen für diese Themen speziell im ländlichen Raum konkrete Pilotprojekte anzuschieben. Wir wollen nicht nur Konzepte entwickeln, sondern regionale Partner finden, die diese Projekte vor Ort umsetzen“, erläutert Dr. Alexander Bode, der mit seinem Team das Projektmanagement verantwortet.
Vernetzung von Städten und dem ländlichen Raum
Die digitale Vernetzung von Städten und dem ländlichen Raum hat das Potenzial, die Lebensqualität der Menschen in Deutschland nachhaltig zu steigern. Ansatzpunkte für die Steigerung der Lebensqualität sind digital unterstützte Mobilität, berufliche Anbindung über virtuelle Formate, verbesserte gesellschaftliche Teilhabe, beispielsweise über digitale Kulturangebote, vereinfachter Zugang zur medizinischen Versorgung durch eine digital optimierte Rettungskette oder digital unterstütztes Einkaufen. „Ein großes Potenzial liegt in der Entwicklung regionaler Lieferketten zur Stärkung der Wirtschaftskraft vor Ort. Das entspricht vollständig dem Wunsch zu nachhaltigem Konsum“, erläutert Karl-Heinz Schlitt einen Themenschwerpunkt des Projektvorhabens.
Mit dem Projekt HeimataLeben 4.0 wird die Regionalentwicklung nicht nur aus der analytischen Sicht betrachtet, sondern es werden konkrete Projekte zum Ausgleich regionaler Unterschiede angestoßen. Co-Initiator Ottmar Meissner ist selbst seit langem im Bürgernetzwerk aktiv und sieht aus dieser Erfahrung die Chance, mit dem Open-Government Labor die sozio-ökonomische Situation in der Region Bergstraße-Odenwald nachhaltig zu verbessern.
Mehr Lebensqualität im ländlichen Raum
Das Lautertal war als eine der ersten Kommunen von Anfang an dabei und unterstützt das Projekt HeimatLeben 4.0. Neben der Bereitstellung von Örtlichkeiten zeigt die Gemeinde großes Interesse, nicht zuletzt an der Einrichtung eines Co-Working-Büros. „Die Idee, in den Kommunen Anlaufstellen für Berufstätige Bürger*Innen zu schaffen, begeistert mich. Mit attraktiven Arbeitsbedingungen vor Ort müsste sie weniger Zeit mit Pendeln verbringen. Dies kann ein wichtiger Schritt hin zu mehr Lebensqualität im Lautertal sein“, ist sich Bürgermeister Andreas Heun sicher.
Die Auftaktveranstaltung, bei der das Projekt der breiten Öffentlichkeit präsentiert wird, findet am 28.09.2020 in der Lautertalhalle im Lautertal statt. Wer Interesse an einer Teilnahme hat, kann sich per E-Mail anmelden. Aufgrund der Corona-bedingten Beschränkungen ist eine Teilnahme aber erst nach einer Bestätigung durch den Veranstalter möglich.
Initiatoren:
Dr. Hans-Peter Meister, Transforum e.V.
Karl-Heinz Schlitt, Bürgernetzwerk Bergstraße
Ottmar Meissner, Bürgernetzwerk Bergstraße
Dr. Alexander Bode, CONABO GmbH
Kontakt:
Bürgernetzwerk Bergstraße
c/o Transforum e.V.
Berliner Ring 89
D-64625 Bensheim
E-Mail: team@buergernetzwerk.de
Telefon: 06257 9187576 (Projektbüro)